Breaking (Breakdance) wird olympisch

An den olympischen Spielen in Paris vom 24. Juli bis 11. August 2024 werden Wettkämpfe in 32 Sportarten ausgetragen, nebst den 28 Kernsportarten sind auch Surfen, Klettern, Skateboard und Breaking im Programm.

Anlässlich des Panathlon-Meetings vom Donnerstag, 4. Juli 2024 gab David Fan Bächi (27-jährig), Tanzinstruktor im Breaking und Student der Sportwissenschaften in Bern, einen Einblick ins Breaking und seine Kultur. David siegte an der Red Bull BC One Cypher Switzerland 2021, der inoffiziellen Schweizermeisterschaft im Breaking.

Breaking entwickelte sich ab 1970 in den afro- und lateinamerikanischen Communitys von Manhattan aus der HipHop-Kultur. Filmszenen brachten Breakdancing ab der Jahrtausendwende eine weltweite mediale Aufmerksamkeit und Popularität.

Die Vermarktung von Red Bull und später Nike und Adidas brachte Kommerzialisierung und Professionalisierung ins Breaking. 2019 wurde die Swiss Breaking Federation gegründet mit dem Ziel, Breaking zu fördern und strukturieren, eine Liga aufzubauen, Events zu planen und organisieren und Förderprogramme zu entwickeln.

Breaking umfasst mehrere Elemente:

  • Toprock: Stehende Tanzschritte zum Einstieg.
  • Go Downs: Moves mit Wechsel auf den Boden.
  • Footwork: Tanzelemente am Boden.
  • Freezes: Bestimmte Figur für einige Sekunden starr halten.
  • Power Moves: Akrobatische Elemente, dynamischer Einsatz des Körpers mit kontinuierlichen Drehbewegungen.

Ein Auftritt dauert 35 bis 50 Sekunden, es braucht Kraft und Beweglichkeit.David stieg mit 12 Jahren ins Breaking ein. Seinen Trainingsaufbau gestaltete er wie alle in der Community mehrheitlich autodidaktisch.

An den olympischen Spielen in Paris messen sich im Breaking ohne Beteiligung aus der Schweiz 16 B-Boys und 16 B-Girls. Seit 2021 fanden weltweit an 20 Events Qualifikationen für Paris statt. Die noch fehlenden Strukturen im Breaking waren bei den Events oft spürbar. Den Organisatoren mangelte es an Erfahrungen, die Finanzierungen waren für die Organisationen und Teilnehmenden schwierig, die Wertungen subjektiv.

Die Messung der Auftritte wird auch an den olympischen Spielen problematisch sein.

Breaking wird an den olympischen Spielen 2028 schon nicht mehr im Programm stehen. Viele Breaker fühlen sich aber auch nicht als Sportler, sondern zugehörig zu einer Gemeinschaft, die einen in der HipHop-Kultur verankerten Tanz mit sportlichen Elementen ausübt. Spass und Lifestyle stehen auch heute noch im Breaking primär im Vordergrund

Urs Grüter